Wenn du gern mit dem Fahrrad unterwegs bist, deine Kinder aber noch zu klein sind, um selbst mitzuradeln, ist ein Kinderfahrradanhänger eine praktische Möglichkeit, sie mitzunehmen. Im Gegensatz zum Kindersitz bietet er Platz für Spielzeug, Bücher und, je nach Modell, einen zweiten kleinen Passagier und lässt sich meist auch als Kinderwagen verwenden. Erfahre hier, was du beim Kauf eines Kinderfahrradanhängers beachten musst, welche Vor- und Nachteile er hat und ob du ihn auch mit einem E-Bike nutzen kannst.
Kinderanhänger fürs Fahrrad: darauf solltest du achten
Wenn deine Kinder noch zu klein für ein eigenes Fahrrad sind oder es einfach ein bisschen schneller gehen soll, ist der Kinderanhänger fürs Fahrrad die perfekte Lösung, um nicht auf andere Verkehrsmittel ausweichen zu müssen. Darauf solltest du achten, wenn du einen Kinderfahrradanhänger kaufen möchtest:
- Trägt der Kinderfahrradanhänger ein Prüfsiegel wie GS, TÜV oder CE, kannst du davon ausgehen, dass er grundsätzlich sicher ist.
- Damit der Nachwuchs während der Fahrt nicht aus dem Fahrradanhänger klettert und auch bei Stößen sicher auf seinem Sitz bleibt, sollte der Anhänger über ein Gurtsystem verfügen. Die Gurte sollten breit und gegebenenfalls gepolstert sein, damit sie nicht einschneiden.
- Im Innenraum sollten sich keine scharfen Kanten oder Rohre auf Kopfhöhe befinden. Die kleinen Passagiere sollten genügend Bein- und Kopffreiheit haben. Ein Überrollbügel sollte vorhanden sein.
- Der Kinderfahrradanhänger sollte sich komplett schließen lassen und einen Schutz haben, der verhindert, dass die Kinder in die Speichen der Anhängerräder greifen.
- Der Stoff sollte möglichst frei von Chemikalien sein.
- Reflektoren nach allen Seiten sowie eine Beleuchtung sollten vorhanden sein. Ab einer Breite von 60 Zentimetern muss er ein Rücklicht haben.
- Der Hänger selbst sollte stabil (Gestänge und Wanne = besserer Schutz vor Steinen und Ästen), mit ausreichendem Beladungslimit ausgestattet, aber nicht zu schwer sein. Sonst wird jede Steigung zur unlösbaren Aufgabe.
- Möchtest du den Kinderfahrradanhänger auch ohne Bike, zum Spazierengehen und/oder Joggen, verwenden, wähle ein Modell, an das sich ein Vorderrad montieren lässt – einen anhängbaren Kinderwagen sozusagen.
Fahrradanhänger für Kinder: Nutzung
Bevor du dir einen Kinderanhänger zulegst, lass dich von einem Experten beraten, ob sich dein Fahrrad überhaupt dafür eignet. Carbonkonstruktionen, zum Beispiel bei Rennrädern, sind mitunter zu filigran für eine Anhängerkupplung. Fahrradanhänger für Kinder an S-Pedelecs zu hängen, ist verboten.
Lies vor dem ersten Einsatz des Kinderfahrradanhängers immer die Gebrauchsanleitung des Herstellers. Halte dich an die Montage- und Gewichts-/Beladungsvorgaben!
Die Montage an sich ist meist einfach: An geeigneten Fahrrädern und E-Bikes montierst du eine mitgelieferte Vorrichtung am Rahmen, in die du den Kinderanhänger einklinken und wieder abnehmen kannst. Befestige diese Vorrichtung an der linken Fahrradseite. Dort steigst du auf und ab und kannst schneller reagieren, wenn sich das Bike zur Seite neigen sollten.
Egal ob Fahrradanhänger für ein oder zwei Kinder: Die kleinen Mitfahrer sollten immer einen Helm tragen und angeschnallt sein. Ein Kinderanhänger ist breiter als dein Bike und das Gespann länger. Bedenke das, wenn du auf einem Radweg oder im Straßenverkehr unterwegs bist. Eine Fahne kann helfen, den Kinderfahrradanhänger zwischen parkenden Autos besser sichtbar zu machen.
Ein Fahrradanhänger beeinflusst das Fahrverhalten deines Bikes weniger als ein Fahrradsitz. Dennoch solltest du dich in verkehrsfreier Umgebung erst einmal mit deinem „Anhängsel" vertraut machen und dich z. B. an das Bremsverhalten und Rangieren mit Kinderanhänger gewöhnen.
Laut Gesetzgeber darfst du maximal zwei Kinder bis zu einem Alter von 7 Jahren in einem Kinderfahrradanhänger mitnehmen. Wer ein Kind in einem geeigneten Anhänger transportieren möchte, muss mindestens 16 Jahre alt sein.
Kinderanhänger fürs Fahrrad: die Vorteile
Ein Fahrradkinderanhänger ist eine sichere Transportmöglichkeit für den Nachwuchs und leicht zu handhaben. Er bietet aber noch weitere Vorteile, zum Beispiel
- Du kannst Proviant, Wechselklamotten und Spielsachen unterbringen. Ideal für längere Fahrten.
- Du kannst, je nach Modell, zwei Kinder mitnehmen.
- Ein Kinder-Fahrradanhänger ist meist leicht zu montieren und schnell abzukoppeln.
- Ein Kinderanhänger fürs Fahrrad bietet Wind- und Regenschutz.
- Die Fallhöhe des Kindes bei Unfällen ist geringer als bei einem Kindersitz.
- Je nach Modell kannst du einen Fahrradanhänger für Kinder auch als Kinderwagen oder zum Joggen verwenden.
Fahrrad-Kinderanhänger: die Nachteile
Auch ein Fahrrad-Kinderanhänger ist nicht nur super. Es gibt einige Nachteile, die es abzuwägen gilt bei der Entscheidung „Kinderanhänger oder Kindersitz", beispielsweise
- Das Gespann Bike-Anhänger wird breiter und länger.
- Ein Fahrradanhänger benötig Platz zum Abstellen.
- Kinderanhänger fürs Fahrrad passen nicht an jedes Bike.
- Das Bremsverhalten verändert sich, rangieren muss geübt werden.
- Ein Fahrradanhänger kostet für gewöhnlich mehr als ein Kindersitz.
Kinderfahrradanhänger: Fazit
Wer mit einem Kinderfahrradanhänger durch den Alltag fahren will, sollte auf dessen Sicherheit und Verarbeitung achten. Ab rund 400 Euro bekommst du zuverlässige Fahrradanhänger, an denen du und deine Kinder lange Freude haben können. Achte auf Markenqualität und Prüfsiegel.
Wenn dir das Zusatzgewicht und der höhere Preis nichts ausmachen, bekommst du mit einem Fahrradanhänger eine flexible, unkomplizierte und komfortable Möglichkeit, um den Nachwuchs mit dem Fahrrad mitzunehmen.