In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Scheinwerfer korrekt einstellst und welche Regeln die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) vorschreibt.
Der ideale Neigungswinkel
Die zwei Probleme, die beim Einstellen des Scheinwerfers auftreten, sind den meisten Radfahrern vertraut: Ist der Neigungswinkel des Lichts zu niedrig, fällt der Lichtkegel direkt vor das Fahrrad und der weitere Verlauf der Strecke ist nur unzureichend ausgeleuchtet. Ist der Neigungswinkel zu groß, läufst du Gefahr, andere Verkehrsteilnehmer mit deinem Licht zu blenden.
Ein Blick in die StVZO
Alle Regelungen zu lichttechnischen Einrichtungen an Fahrrädern sind im § 67 der StVZO festgehalten. Laut Absatz drei muss der Scheinwerfer so eingestellt sein, dass er andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet.
Zur korrekten Einstellung deiner Beleuchtung kommen wir gleich. Davor beantworten wir noch drei Fragen, die vor der Ausrichtung deiner Lichter auftauchen können.
Ist meine Lampe laut StVZO zugelassen?
Um sicherzugehen, dass dein Scheinwerfer für die Straße zugelassen ist, solltest du ihn auf seine Zulassungsnummer prüfen. Das Kraftfahrt-Bundesamt testet alle Beleuchtungselemente auf ihre Stärke und die Gleichmäßigkeit ihres Lichtfelds. Lampen und Leuchten, die alle Qualitäts- und Sicherheitskriterien erfüllen, werden mit einer K-Nummer (Wellenlinie, Großbuchstabe K und Ziffernfolge) versehen. Du solltest sie am Scheinwerfer und am Rücklicht finden.
Wie hell muss das Licht an meinem Fahrrad sein?
Die 10-Lux-Regelung ist ebenfalls in der StVZO festgehalten und schreibt vor, dass die Beleuchtungsstärke im Kernausleuchtungsbereich auf einer frontal angestrahlten Wand in 10 Metern Entfernung mindestens 10 Lux betragen muss. Lux ist die Beleuchtungsstärke und gibt an, welche Menge abgestrahltes Licht auf eine bestimmte Fläche fällt.
Tatsächlich ist der Großteil der im Handel erhältlichen Fahrradbeleuchtung mittlerweile leistungsstärker. Effiziente LED-Leuchten drängen schwächere Halogenlampen vom Markt. Alle Modelle, die mit einer K-Nummer versehen sind, kannst du ohne Bedenken an dein Fahrrad anbringen.
Wie weit muss der Lichtkegel reichen?
Darauf findet sich keine Antwort in der StVZO. Eine Ausleuchtung bis zu 50 Meter wird von den meisten Fahrradfahrern als angenehm empfunden. Einige Modelle leuchten bis zu 100 Meter weit die gesamte Breite der Fahrbahn aus. Je nachdem wie schnell und wo du mit deinem Fahrrad unterwegs bist, solltest du eine Fahrradbeleuchtung wählen, die dir ein vorausschauendes Fahren ermöglicht.
So stellst du deinen Scheinwerfer richtig ein!
Fahrradbeleuchtung ist nicht gleich Fahrradbeleuchtung. Die Unterschiede zwischen den Modellen bedingen eine individuelle Einstellung, die an deine Umgebung und deine durchschnittliche Geschwindigkeit angepasst ist. Hier findest du zwei Orientierungshilfen, mit denen du dich der idealen Einstellung deiner Fahrradbeleuchtung annähern kannst.
Mauertest
Die Grundvoraussetzung für den Mauertest ist die StVZO-konforme Montage deines Scheinwerfers an deinem Rad. Das bedeutet, deine Beleuchtung sollte auf einer Höhe von 40 bis 120 Zentimetern, gemessen vom Boden, angebracht werden.
In nur vier Schritten hast du deine Beleuchtung neu eingestellt:
1. Stelle dich mit deinem Fahrrad in circa fünf Metern Abstand vor eine Mauer.
2. Miss an deinem Fahrrad nach, in welcher Höhe deine Fahrradbeleuchtung angebracht ist und markiere diese Höhe an der Wand.
3. Halte das Fahrrad gerade am Lenker. Jetzt kannst du deine Beleuchtung einschalten.
4. Achte auf den Lichtkegel an der Wand. Die Oberkante des Lichtkegels sollte sich unter der Höhenmarkierung befinden. Liegt die Oberkante darüber, könnte das Licht andere Verkehrsteilnehmer blenden.
Hell-Dunkel-Grenze
Deine Fahrradbeleuchtung sollte den Weg und nicht die Umgebung ausleuchten. Die Hell-Dunkel-Grenze teilt das Fahrradlicht deshalb in zwei Bereiche: einen unteren Bereich, der besonders hell strahlt und einen oberen, weniger hellen Bereich, der verhindern soll, dass andere Verkehrsteilnehmer von deinem Licht geblendet werden.
Am einfachsten testest du die Grenze im Dunkeln auf einer geraden Strecke. Der Bruch sollte in der Ferne auf dem Asphalt zu sehen sein. Wenn du unterwegs den Eindruck bekommst, dass deine Sicht dennoch unzureichend ist, kannst du das Licht ein wenig höher stellen. Der helle Bereich sollte allerdings auf keinen Fall Baumkronen oder Gesichter streifen.
Fernlicht und zusätzliche Beleuchtung
Fernlicht am E-Bike
Zu den jüngeren Entwicklungen in der Fahrradbeleuchtung zählt das Fernlicht am E-Bike, das im Grunde genommen wie ein Aufblendlicht bei Kraftfahrzeugen funktioniert. Das Abblendlicht ist mit einer klassischen Hell-Dunkel-Grenze ausgestattet, während das Aufblendlicht diese Grenze deutlich überstrahlt. Innerorts und bei Gegenverkehr musst du deshalb unbedingt abblenden.
Diese Technologie findest du bisher jedoch ausschließlich an E-Bikes und nicht an herkömmlichen Fahrrädern, da es für die nötige Energie einen größeren Akku braucht.
Zusätzliche Beleuchtung
Eine Zusatzbeleuchtung kannst du am Helm, am Körper oder am Rucksack anbringen. Helmlampen leisten beispielsweise Mountainbikern gute Dienste, wenn sie in Wald und Wiese unterwegs sind. Ein zusätzliches Rücklicht am Fahrrad oder am Rucksack kann die Sicherheit im Stadtverkehr erhöhen.
Zusätzliche Beleuchtung ist generell nicht verboten, aber ersetzt keine Fahrradbeleuchtung. Du musst also weiterhin mit Scheinwerfer und Rücklicht unterwegs sein. Außerdem solltest du dafür Sorge tragen, dass du durch deine Zusatzbeleuchtung andere Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigst.
Rücklicht
Damit dich Autofahrer, die sich von hinten nähern, nicht übersehen, musst du mindestens ein rotes Rücklicht im Einsatz haben. Bei der Montage von LED-Rücklichtern mit Batterie oder Akku solltest du darauf achten, dass deine Beleuchtung 25 bis 120 Zentimeter Abstand vom Boden aufweist. Aufgrund der geringeren Leuchtkraft blendet dein Rücklicht Autofahrer normalerweise nicht.
Gut zu wissen: Die StVZO-konforme Verwendung schreibt für dein Rücklicht einen Betrieb in Dauerlicht-Modus vor. Obwohl die meisten Rücklichter über verschiedene Modi verfügen, sind blinkende Rücklichter nicht erlaubt.
Eine Sache der Einstellung
Verschiedene Entwicklungen im Bereich der Beleuchtung machen Fahrradlichter laufend leistungsstärker. Moderne Scheinwerfer können einen immer größeren Bereich ausleuchten und richtig eingestellt haben sie auch keine Blendwirkung für die entgegenkommenden Fahrer. So kommst du gut und sicher durch Dämmerung und Dunkelheit.
Wie kann man das Fahrradlicht bei verschiedenen Wetterbedingungen optimal einstellen?
Bei unterschiedlichen Wetterbedingungen, wie Nebel, starkem Regen oder Schneefall, ist es entscheidend, die Fahrradbeleuchtung so anzupassen, dass sowohl eine optimale Sicht gewährleistet als auch die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer nicht beeinträchtigt wird. Die Anpassung kann beispielsweise durch das Absenken des Lichtkegels erfolgen, um die Reflexion des Lichts an Nebel- oder Regenpartikeln zu reduzieren, die sonst die Sicht des Radfahrers beeinträchtigen könnte.
Welche Rolle spielt die Farbtemperatur des Lichts für die Sichtbarkeit und Sicherheit?
Die Farbtemperatur des Lichts, ausgedrückt in Kelvin, kann die Wahrnehmung der Umgebung und die Sichtbarkeit signifikant beeinflussen. Ein Licht mit niedriger Farbtemperatur (gelblicher) kann in bestimmten Umgebungen als angenehmer für die Augen empfunden werden, während ein Licht mit höherer Farbtemperatur (bläulicher) die Kontraste besser hervorheben kann. Die Frage zielt darauf ab, wie diese Unterschiede die Auswahl der Fahrradbeleuchtung beeinflussen können, um sowohl die Sichtbarkeit des Radfahrers als auch die eigene Sicht zu verbessern.
Inwiefern unterscheidet sich die optimale Einstellung der Fahrradbeleuchtung für Stadtverkehr und Geländefahrten?
Die Anforderungen an die Fahrradbeleuchtung können sich deutlich unterscheiden, je nachdem, ob man hauptsächlich im Stadtverkehr oder im Gelände unterwegs ist. Im Stadtverkehr könnte es wichtig sein, dass das Licht so eingestellt ist, dass es andere Verkehrsteilnehmer nicht blendet, während bei Geländefahrten eine breitere und weiter reichende Ausleuchtung erforderlich sein kann, um Hindernisse und Wegbeschaffenheiten frühzeitig zu erkennen. Die Frage adressiert, wie man die Beleuchtung entsprechend anpasst, um in beiden Szenarien optimale Bedingungen zu schaffen.