Seit der Aufhebung der Dynamopflicht 2013 haben Radfahrer neue Möglichkeiten bei der Wahl ihrer Fahrradbeleuchtung. Reparaturanfällige Lichtmaschinen gehören der Vergangenheit an. Sie werden von filigranen Akkus, hellen LED-Lampen und abnehmbaren Montagebändern oder -schellen abgelöst. Ob nachts durch den Stadtverkehr, bei Nebel durch den Wald oder in der Morgendämmerung zur Arbeit – mit der passenden Beleuchtung kommst du sicher an dein Ziel!
Gesetzliche Neuerungen bei der Fahrradbeleuchtung
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Fahrradbeleuchtung sind in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) festgehalten. 2013 wurde der §67 StVZO erneuert und die allgemeine Dynamopflicht gekippt. Fahrradlampen dürfen seither auch mit einem Akku betrieben werden. Für die Beleuchtung gelten weiterhin folgende Regelungen:
Scheinwerfer
Dein Fahrrad muss mit einem oder zwei noch vorn gerichteten Scheinwerfern für weißes Abblendlicht ausgerüstet sein. Der Scheinwerfer darf andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden und muss auf einer Höhe zwischen 40 und 120 Zentimetern angebracht werden. Scheinwerfer, Leuchten und deren Energiequelle dürfen abnehmbar sein, müssen jedoch während der Dämmerung, bei Dunkelheit oder wenn die Sichtverhältnisse es sonst erfordern, angebracht und eingeschaltet sein.
Rücklicht
Deine Fahrradbeleuchtung muss auch ein Rücklicht beinhalten. Oft kannst du deinen Frontscheinwerfer und dein Rücklicht als Set kaufen. Die Beleuchtung muss auf einer Höhe zwischen 25 und 120 Zentimetern montiert werden. Blinkende Rücklichter sind unzulässig.
Akku löst Dynamo und Batterie ab
- Akkubetriebene Fahrradbeleuchtung ist vergleichsweise leicht und oft preiswerter als eine Fahrradbeleuchtung mit Dynamo. Mountainbikes und Rennräder werden meist ohne Fahrradlicht zum Kauf angeboten, doch mit wenigen Hangriffen lässt sich die passende LED-Fahrradbeleuchtung nachrüsten.
- Ein weiterer Vorteil ist, dass Modelle mit Akku permanent leuchten – auch wenn das Rad sich nicht bewegt. Sogar bei Dynamoleuchten mit Standlichtfunktion steht man nach wenigen Minuten in der Dunkelheit.
- Batteriebetriebene Fahrradbeleuchtung ist noch immer erhältlich, aber der ständige Neukauf von Batterien ist weder umweltfreundlich noch kosteneffizient. Moderne Beleuchtung wird im Set mit Akku und Ladezubehör verkauft. Viele Modelle können auch per USB geladen werden – damit ist ein Akku bei Weitem praktischer als Batterien.
LED statt Halogen
Wer mit einem Liebhaberrad unterwegs ist, kann noch immer Fahrradbeleuchtung kaufen, die mit Batterien betrieben wird und Halogenstrahler benötigt. Alle anderen sollten zu einer LED-Fahrradbeleuchtung greifen, da LED-Lampen eine enorme Haltbarkeit aufweisen. LED-Modelle sind zudem besonders energieeffizient. Diese moderne Form der Beleuchtung ist in der Regel auch deutlich heller als Halogenlampen.
Abnehmbare oder feste Halterung?
LED-Scheinwerfer sind in der Regel abnehmbar. Wie man die Lampe abnehmen kann, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Besonders bei preiswerten LED-Modellen sind Licht und Halterung oft miteinander verbunden und müssen jedes Mal ganz abgenommen werden.
Abnehmbare Halterung
Die Entfernung und Montage der Lampe ist bei einer abnehmbaren Halterung innerhalb weniger Sekunden möglich. Du kannst deine Fahrradbeleuchtung dementsprechend auch problemlos an einem anderen Zweitfahrrad nutzen. Für das Aufladen des Akkus wird die Lampe ebenso mitsamt der Halterung vom Lenker entfernt. Ist der Akku aufgeladen, muss das Licht am Fahrrad neu ausgerichtet werden.
Bei häufigem Gebrauch lockert sich die Halterung der Lampe tendenziell. Besonders auf unebener Fahrbahn kann es passieren, dass dein Scheinwerfer zu rutschen beginnt und sich seine Vorderseite nach unten neigt. Wir empfehlen Vielfahrern deshalb, eine feste Halterung für ihre Fahrradbeleuchtung. Alternativ ist darauf zu achten, dass die Teile zur Befestigung der abnehmbaren Leuchte gut nachgekauft werden können, sollten diese mit der Zeit nachlassen.
Feste Halterung
Bei diesen Fahrradlampen bleibt die Halterung fest am Lenker, während die Leuchte abgenommen werden kann. Die Halterung muss nur einmal ausgerichtet und montiert werden. Nach dem Ladevorgang wird deine Lampe darin eingesetzt und durch einen Einrastmechanismus fixiert.
Viele Hersteller bieten separate Halterungen für dein zweites Bike an.
Worauf sollte ich beim Kauf achten?
Alle Komponenten deiner Fahrradbeleuchtung müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen, die vom Kraftfahrtbundesamt geprüft werden. StVZO-zugelassene Produkte erhalten eine K-Nummer, die auf dem Fahrradlicht zu finden ist. Beim Kauf erkennst du diese Produkte an der Plakette „StVZO-zugelassen".
Der Grund für diese Anforderungen liegt zum einen in der Qualitätskontrolle, zum anderen soll sichergestellt werden, dass Fahrradlampen andere Verkehrsteilnehmer nicht blenden. Eine hohe Lichtstärke kann für Offroad-Touren nützlich sein, aber im Straßenverkehr gefährlich werden.
Besonderheiten bei der E-Bike-Beleuchtung
Natürlich müssen auch E-Bikes mit Licht unterwegs sein. Für E-Bikes gelten jedoch gesonderte Regelungen, die ebenso in der StVZO festgehalten sind. Zum Beispiel müssen E-Bikes noch zwei Stunden lang Strom für das Fahrradlicht aufbringen, nachdem der Akku die Motorunterstützung bereits abgeschaltet hat. Wir haben uns in diesem Artikel mit der Beleuchtung für E-Bikes befasst.
Letzte Vorbereitungen: Fahrradlicht anbringen
Bevor es auf die Straße geht, solltest du dein neues Fahrradlicht korrekt einstellen, damit der Gegenverkehr nicht geblendet wird. Einmal gut montiert, hast du in der Dämmerung und Finsternis bessere Sicht auf deine Wege und auch du wirst von anderen Verkehrsteilnehmern wesentlich schneller erkannt.
Oft gelingt die Montage moderner Anstecklichter sogar werkzeuglos. Mit dem passenden Fahrradlicht bist du stets sicherer unterwegs – deswegen sollest du hier auch nicht sparen, sondern in solide Fahrradlichter investieren.