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E-Bike, Pedelec und S-Pedelec: Was ist der Unterschied?

E-Bike, Pedelec und S-Pedelec: Was ist d...

27.04.2021 - Update: 29.05.2024



Ein Fahrrad mit Motor ist ein E-Bike, richtig? Falsch. Zumindest dann, wenn man es genau nimmt. Warum, und worin die Unterschiede zwischen E-Bike, Pedelec und S-Pedelec bestehen, erfährst du hier.

Was ist ein E-Bike?

Ein E-Bike ist im eigentlichen Sinn definiert als „Zweirad mit eigenständigem Elektromotor". Es sieht zwar ähnlich aus wie ein Fahrrad, unterscheidet sich vom Pedelec zunächst aber dadurch, dass der Fahrer nicht in die Pedale treten muss, um vorwärtszukommen.

Diese „echten" E-Bikes gelten nicht als Fahrrad, sondern als Kraftrad – mit allem, was dazugehört, wie

  • Zulassung mittels Versicherungskennzeichens
  • Mofa-Prüfbescheinigung
  • Fahrerlaubnis (plus entsprechendes Mindestalter, um diese zu erwerben)
  • geeigneter Helm

Mittlerweile hat sich der Begriff „E-Bike" jedoch als Oberbegriff für sämtliche elektronisch angetriebenen Fahrräder etabliert. Vielleicht auch deshalb, weil es mit einem Absatz von gut fünf Millionen Pedelecs allein im Jahr 2020 inzwischen mehr motorbetriebene Fahrräder geben dürfte als fahrradähnliche Krafträder. Wenn wir von E-Bike sprechen, ist deshalb heutzutage meist eigentlich das Pedelec gemeint.

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Pedelec: was ist das?

Das Pedelec (kurz für: Pedal Electric Cycle) in seiner Grundform ist ein Fahrrad mit Elektromotor, das den Fahrer beim Treten bis 25 km/h unterstützt. Danach schaltet sich der Motor ab. Das tut er auch, wenn du aufhörst zu treten.

  • Der Motor eines Pedelecs, der mittlerweile meist mittig dort im Rahmen sitzt, wo die Pedale zusammentreffen, hat normalerweise 250 Watt.
  • Du brauchst keinen Führerschein, um ein Pedelec zu fahren.
  • Da Pedelecs rechtlich als Fahrräder gelten, darfst du damit auf dem Radweg fahren und musst das sogar, wenn es sich um einen entsprechend gekennzeichneten Fahrradweg
  • Es besteht weder Helm- noch Versicherungspflicht, ein Helm empfiehlt sich aber schon allein wegen der höheren Geschwindigkeit.

Theoretisch dürfen auch Kinder Pedelec fahren, sobald sie ein Fahrrad sicher beherrschen. Verschiedene Institutionen (z. B. ADAC) und Experten empfehlen jedoch, erst ab einem Alter von 14 Jahren aufs motorunterstützte Bike umzusteigen, da die Fahrcharakteristika durch den Motorschub gewisse kognitive Fähigkeiten erfordern.

Mitnehmen darfst du deinen Nachwuchs aber schon früher auf einem Pedelec. Genau wie bei einem normalen Fahrrad brauchst du dafür entweder einen Anhänger oder einen Kindersitz.

S-Pedelec: Pedelec mit extra Power

Das S-Pedelec ist der flotte Bruder des Pedelecs. Optisch kaum zu unterscheiden und auch in der Funktion (treten für Motorunterstützung) gleich, verfügen S-Pedelecs jedoch über einen stärkeren Motor.

Dessen 500 Watt Leistung schieben bis 45 km/h mit. Das ist schon ziemlich zügig, weshalb das S-Pedelec als Kraftfahrzeug gilt. Dadurch entstehen einige weitere Unterschiede zwischen Pedelec und S-Pedelec, die es zu berücksichtigen gilt, zum Beispiel:

  • Auf einem S-Pedelec musst du einen Helm tragen.
  • Ein S-Pedelec braucht ein Kennzeichen und eine Haftpflichtversicherung.
  • S-Pedelecs sind keine Fahrräder, entsprechend ist es verboten, mit ihnen auf Radwegen zu fahren. Auch Parks oder für Fahrräder in entgegengesetzter Richtung freigegebene Einbahnstraßen sind tabu.
  • Um ein S-Pedelec fahren zu dürfen musst du je nach Bundesland mindestens 15 oder 16 Jahre alt sein und Minimum eine Fahrerlaubnis der Klasse AM besitzen.

Kinder dürfen also keine S-Pedelecs fahren – und sie dürfen auch nicht darauf mitfahren. Du darfst daran keine Kindersitze oder Anhänger anbringen. Die einzige Möglichkeit, den Nachwuchs auf dem S-Pedelec mitzunehmen, sind spezielle Lastenfahrräder mit zugelassenen Kindersitzen auf der Ladefläche.

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S-Pedelec: welcher Helm ist der richtige?

Aktuell gibt es in der EU noch keine Norm für S-Pedelec-Helme. Da es sich um ein Kleinkraftrad handelt, wäre eigentlich ein Motorradhelm das Modell der Wahl. Allerdings bist du auf dem schnellen E-Bike-Vertreter körperlich aktiv. Da ein Motorradhelm nicht gut belüftet ist, dafür aber schwer, ist er nicht ganz optimal für den Einsatz auf dem S-Pedelec.

Aus diesem Grund bieten verschiedene Hersteller spezielle S-Pedelec-Helme an. Die meisten sind nach den Vorgaben der niederländischen Norm NTA 8776 konstruiert. Diese Basiert auf der DIN-Norm für Fahrradhelme (EN 1078), wurde jedoch auf die Anforderungen von S-Pedelec-Fahrern angepasst. Das heißt, sie bieten zum Beispiel einen höheren Aufprallschutz als normale Fahrradhelme, aber eine bessere Sicht und Belüftung als Motorradhelme.

Fazit

E-Bike ist nicht gleich E-Bike. Sowohl in der strengen Definition als auch in puncto Unterscheidung zwischen Pedelec und S-Pedelec. Interessierst du dich für ein Elektromotor-unterstützes Bike, solltest du dir gut überlegen, wofür du es einsetzt, wie viel Antriebsunterstützung du brauchst und auch bedenken, dass du mit einem S-Pedelec, trotz aller Vorzüge, eben doch mit einem Fahrrad im Autoverkehr unterwegs bist. Sinnvoll ist vor dem Kauf eine professionellen Kaufberatung. Weißt du dann, was du möchtest, findest du in beiden Varianten eine tolle Alternative zu so mancher Pkw-Fahrt.

Wir aus der Bikes.de-Redaktion haben eine große Leidenschaft: Fahrräder. Und diese Leidenschaft wollen wir mit dir teilen. Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen, spannenden und relevanten Themen rund ums Rad, die dir Information und Orientierung bieten – und vor allem jede Menge Lust aufs Radfahren machen sollen. Viel Spaß beim Lesen!

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