Für jeden E-Bike-Besitzer ist eine Frage ganz besonders wichtig: Wie weit und wie lange reicht mein Akku? Niemand will auf der Hälfte der Strecke stehen bleiben, weil der Akku nicht das hält, was er verspricht. Trotzdem sind für die optimale Reichweite nicht nur die technischen Voraussetzungen des E-Bikes entscheidend. Auch andere Faktoren, wie das Wetter, die richtige Pflege des Bikes und der richtige Motor sind wichtig. E-Bike-Hersteller verbessern stets Leistungsfähigkeit der Akkus. Aber auch der Fahrradbesitzer kann mit der idealen Bedienung und einer ökonomischen Fahrweise zur Reichweite des Pedelecs beitragen.
E-Biker sollten sich also, bevor sie den ersten Ausflug auf die Straße wagen, genau darüber informieren, welche Faktoren die Reichweite des eigenen E-Bikes beeinflussen. So erleben sie keine unangenehmen Überraschungen. Auch wenn die Herstellerangaben bereits einen guten Hinweis für E-Bike-Besitzer bieten, sollte man alle Einflussfaktoren auf die Reichweite des eigenen E-Bikes umfassend betrachten.
Woran erkenne ich die Reichweite meines E-Bikes?
Für E-Bike-Nutzer ist vor allem die Kapazität, also die Größe und Leistung des Akkus entscheidend. Die Akkukapazität wird in Wattstunden (Wh) angegeben und ist das Produkt aus Spannung (Volt) und Ladung (Amperestunde). Das ergibt bei einer Spannung von 36 Volt und einer Ladung von 14 Amperestunden beispielsweise eine Akkukapazität von 504 Wattstunden. Demnach reicht die Ladung eines E-Bikes mit einem eingebauten 250-Watt-Motor für gut zwei Stunden Fahrt bei voller Leistung.
Wie weit man im realen Gebrauch mit einer Akkuladung kommt, ist jedoch je nach Umgebung, Gewicht des E-Bikes und des Fahrers, der Höhe der gewählten Motor-Unterstützung und Strecke unterschiedlich. Auch das Wetter und die Fahrweise sind für die optimale Nutzung des Akkus entscheidend. Der Fahrer kann mit einer klug gewählten Höhe der Motorunterstützung (mehr Schub am Berg, weniger in der Ebene etc.) die Reichweite seines Pedelecs oder S-Pedelecs bewusst beeinflussen. Wie hoch der Wirkungsgrad des elektrischen Motors ist und mit welchem Gewicht das E-Bike belastet werden darf, sollte schon beim Kauf beachtet werden.
Einflussfaktoren für die Reichweite Ihres E-Bikes
Natürlich wollen E-Bike-Fahrer oft so schnell wie möglich ans Ziel kommen. Damit dir aber nicht schon unterwegs der Strom ausgeht, solltest du nicht nur auf die Akkukapazität achten. Ein bergiges Streckenprofil stellt den E-Bike-Akku vor Herausforderungen, die auch erfahrene E-Bike-Nutzer mitunter unterschätzen. Wer durch besonders hügeliges Gelände fährt, sollte sich daher bewusst sein, dass die Akku-Reichweite dadurch schnell auf nur noch gut 30 Kilometer schrumpfen kann.
Ein weiterer Faktor für die E-Bike-Reichweite ist das Gewicht des Fahrers und die Belastung durch Gepäck und andere Transportgüter. Der Unterschied ist hier teilweise gravierend. So kann ein 50 Kilogramm schwerer E-Biker ohne Probleme bis zu 100 Kilometer Reichweite nutzen, ein 100 Kilogramm schwerer Fahrer auf dem gleichen Modell, aufgrund der höheren Belastung, jedoch nur noch ca. 80 Kilometer. Auch Gegenwind kann dem Akku ganz schön zu schaffen machen. Der zusätzliche Luftwiderstand verkürzt die ideale Reichweite des Pedelecs erheblich. Bei stürmischen Wetterbedingungen und Gegenwind kann man so schnell statt 100 Kilometer nur noch 60 Kilometer weit fahren.
Richtige Einstellungen für die perfekte Reichweite
Auch die Außentemperaturen können sich, genauso wie andere Wetterbedingungen, auf die Reichweite eines E-Bikes auswirken. Besonders im Winter, wenn draußen Minusgrade herrschen, hat der E-Bike-Akku schwer zu arbeiten, um die benötigte Leistung zu erbringen. In Zahlen bedeutet das: Bis zu 40 Prozent der Akkukapazität schwinden durch eine Fahrt in der Kälte. Das bedeutet allerdings nicht, dass der Motor auf Dauer nur noch halb so viel Power aufbringen kann. Steigt die Temperatur wieder, verschwindet auch der Kälteeffekt. E-Bike-Fahrer sollten sich dessen aber bewusst sein, bevor sie im Winter losfahren.
Das Fahrverhalten gehört zu den wichtigen Einflüssen auf die maximale Reichweite eines E-Bikes. Hier gilt: Wer clever fährt, hat länger Akku: Bei einer gleichmäßigen Fahrgeschwindigkeit lässt sich die Reichweite im Vergleich zum Stop-and-go um bis zu 20 Prozent erhöhen. Auch mit einer angepassten Trittfrequenz lässt sich die Haltbarkeit des E-Bike-Akkus verlängern. Eine besonders niedrige oder hohe Trittfrequenz lässt die Akkuladung schneller schwinden.
Technische Voraussetzungen zur Akkuschonung
Die Batterie und der Motor des eigenen Pedelecs sind das Herzstück jedes elektrischen Fahrrads. Eine einfache Faustregel ist: Je größer die Kapazität des Motors, desto weiter kommt man mit dem elektrischen Fahrrad. Im Gegensatz zu anderen Einflüssen auf die zurückgelegte Distanz, können Hersteller hier sehr gut sichtbar machen, wie leistungsstark das E-Bike sein kann. Die meisten Pedelecs sind mit 500-Watt-Motoren ausgestattet, die für Ausfahrten auf ebenen Straßen ohne Probleme mehrere Stunden Fahrspaß garantieren.
Der Unterstützungsgrad, den man am Pedelec wählt, hat also einen großen Effekt auf die verbleibende Akkuleistung. Eine hohe Unterstützung beim Fahren verringert die Reichweite um ein Vielfaches. Wer weniger auf technische Unterstützung setzt und mehr auf Muskelkraft, der kann eine längere Strecken fahren, auch wenn man dafür etwas mehr Zeit einplanen muss.
Was, wenn der Akku doch mal schlappmacht?
Auch der leistungsstärkste Akku ist manchmal unerwartet leer und wer sich im Verbrauch verkalkuliert hat, für den geht nicht gleich die Welt unter. Denn zum Glück fährt man kein tonnenschweres Fahrzeug, sondern immer noch ein Zweirad. Es besteht also kein Abschleppbedarf und sollte kein Defekt vorliegen, kann man im Notfall langsam weiterfahren oder das E-Bike nach Hause schieben. Bei Touren durch bergiges Gelände ist hierbei sicher Vorsicht geboten, aber im normalen Straßenverkehr ist ein leerer E-Bike-Akku kein unüberwindbares Problem. Ärgerlich ist es aber schon – also clever fahren, Akku sparen!