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E-Bike-Kauf: Tipps zur Probefahrt

E-Bike-Kauf: Tipps zur Probefahrt

26.04.2021 - Update: 04.08.2021



Ein E-Bike ist eine große Anschaffung. Bevor du dir eines zulegst, solltest du es deshalb bei einer Probefahrt ausgiebig testen. Elektrofahrräder unterscheiden sich in Hinblick auf ihre Motortypen, Akkus, ihr Fahr- und Anfahrverhalten, ihren Federungskomfort und, genau wie ihre Verwandten ohne elektronischen Hilfsmotor, auch in ihrem Fahrradtyp beziehungsweise Einsatzzweck. Nimm dir vor dem Kauf die Zeit, verschiedene Modelle auszuprobieren und dich mit deinem potenziellen neuen E-Bike vertraut zu machen.

Wie läuft eine Probefahrt mit dem E-Bike ab?

Die meisten Händler bieten die Möglichkeit, Elektrofahrräder vor dem Kauf zu testen. So können Neueinsteiger den Umgang mit E-Bikes erproben und Kenner, die bereits mit der Materie vertraut sind, das gewählte Bike auf bestimmte Features und Verhaltensweisen prüfen.

Wie ausgiebig du Fahrweise, Motor und Akku des Pedelecs testen kannst, ist stark vom Händler und seinen Möglichkeiten abhängig. Da Elektrofahrräder einen hohen Wert haben und insbesondere Motor, Akku und Vorbau bei einem Unfall Schäden davontragen können, dürfen Pedelecs nicht bei allen Händlern und in der Regel nur unter bestimmten Bedingungen getestet werden. Meistens findet die Probefahrt auf dem hauseigenen Parkplatz oder einer Teststrecke statt.

Manche Händler erlauben es auch, Elektrofahrräder für eine bestimmte Zeitdauer unter realen Bedingungen auszuprobieren – also im Straßenverkehr, in der Stadt oder im Wald. Dabei handelt es sich jedoch um Ausnahmefälle.

Terminvereinbarung für die E-Bike-Probefahrt

Auch bei der Terminfrage sehen die Regeln unterschiedlich aus. Während manche Händler auf eine Terminvereinbarung für den E-Bike-Test bestehen, ist es bei anderen Shops möglich, das Fahrrad spontan dafür auszuleihen.

Eine Terminvereinbarung ist jedoch grundsätzlich zu empfehlen, da du so sichergehen kannst, dass das gewünschte Modell vor Ort zur Verfügung steht und einsatzbereit ist.

Wo findet der E-Bike-Test statt?

In der Regel können Elektrofahrräder auf dem Parkplatz oder einer Teststrecke ausprobiert werden. Hier kannst du ein paar Runden drehen, dich an den Umgang mit dem Bike gewöhnen und dich mit dem Fahr- und Lenkverhalten vertraut machen. Einsteiger sollten sich zu Beginn auch an das Anfahren und Bremsen mit dem Elektrofahrrad herantasten.

Meist handelt es sich bei der Teststrecke um eine Teerstraße , die einige hundert Meter lang ist. Manche Fahrradläden verfügen auch über Teststrecken, die in mehrere Abschnitte mit unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten unterteilt sind. So kannst du testen, ob dein Bike auf allen Untergründen eine gute Figur macht.

Einige Shops bieten darüber hinaus die Möglichkeit, das Anfahren am Berg zu testen. Das ist zum Beispiel beim Radhaus Lang in Straubing möglich: Auf Nachfrage kann die Probefahrt von der Teststrecke auf eine nur wenige Minuten entfernte Straße mit Steigung verlagert werden, um das Verhalten beim Anfahren unter die Lupe zu nehmen.

Wie lange dauert eine Probefahrt mit dem E-Bike?

Wie lange der persönliche E-Bike-Test dauert, ist sowohl von den Bestimmungen des Händlers als auch vom potenziellen Käufer, seinen Vorkenntnissen und seinem Geschick abhängig. Einsteiger profitieren von einer ausgiebigen Einweisung und brauchen oft etwas Zeit, um sich an die Nutzung und den Antrieb des Pedelecs zu gewöhnen.

Insider können direkt loslegen und wissen, worauf sie achten müssen. Dadurch ist der Test in der Regel schneller beendet.

Erfahrungsgemäß nimmt eine Probefahrt auf dem Parkplatz oder einer Teststrecke etwa fünf bis 15 Minuten in Anspruch.

Worauf sollte man bei Testfahrten mit dem E-Bike achten?

Über welchen Motor ein Elektrofahrrad verfügt oder wie es um Akku und Reichweite steht, könnte auch ein Rad-Test einer Bikezeitschrift oder ein Blick in die Produktbeschreibung beantworten. Wie sich das Elektrofahrrad fährt, kannst du aber nur wissen, wenn du es selbst getestet hast. Beim E-Bike-Test solltest du dich deshalb auf das Fahrgefühl und den Komfort konzentrieren:

  • Motor und Gewichtsverteilung: Wo sitzt der Motor? Wie komme ich mit der Gewichtsverteilung zurecht? Empfinde ich das erhöhte Gewicht hinten oder vorne (bei Heck- bzw. Frontmotoren) als störend?
  • Akku: Wo ist der Akku positioniert? Stört er mich beim Fahren oder Aufsteigen?
  • Fahr- und Lenkverhalten: Wie ist das Fahrverhalten des Pedelecs? Und wie das Lenkverhalten?
  • Lautstärke: Ist die Geräuschentwicklung in Ordnung? Ist das Fahrrad zu laut?
  • Sicherheit: Fühle ich mich mit dem gewählten Modell sicher?
  • Bremsen: Komme ich mit den Bremsen zurecht? Fehlt mir eine Rücktrittbremse?

Die wichtigste Voraussetzung bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektrofahrrad ist, dass du dich darauf sicher und wohl fühlst. Machen sich beim Lenken, Anfahren, Schalten und Bremsen keine Unsicherheiten bemerkbar, hast du ein Modell gefunden, das grundsätzlich zu dir passt. Wenn es dann noch für deine Zwecke und die Untergründe geeignet ist, auf denen du dich hauptsächlich fortbewegen möchtest, kannst du getrost zuschlagen.

E-Bike Verleih: Probe fahren übers Wochenende oder im Urlaub

Im Zuge einer kostenlosen Kaufberatung sind ausgiebige und längere Testfahrten in der Regel nicht möglich. Nach einigen Minuten hat man bereits einen guten Eindruck erhalten, das Rad allerdings nicht bis ins kleinste Detail getestet. Möchtest du dich länger mit dem Thema E-Bike vertraut machen oder ein bestimmtes Modell auf Herz und Nieren prüfen, kannst du dein Vorhaben mit etwas Glück jedoch beim nächstgelegenen E-Bike-Verleih in Angriff nehmen.

In vielen Urlaubsgebieten gibt es einen E-Bike-Verleih und damit die Möglichkeit, die Räder länger und genauestens unter die Lupe zu nehmen. Diese Option ist insbesondere für Sportler zu empfehlen, die mit dem Gedanken spielen, sich ein E-Mountainbike (E-MTB), E-Crossbike oder andere sportliche Varianten zuzulegen, da ein Test unter realistischen Bedingungen im Fahrradladen nebenan nur selten möglich ist. Wie wäre es also mit einer E-MTB-Tour im Bayerischen Wald?

Was muss ich vor einer Probefahrt mit dem E-Bike wissen?

Gute Planung ist die halbe Miete. Bevor du dich zum Fahrradhändler deines Vertrauens begibst, um herauszufinden, wie es sich eigentlich anfühlt, ein E-Bike zu fahren, solltest du dir überlegen, was du von deinem zukünftigen Fahrrad erwartest. Wo willst du fahren und zu welchem Zweck? Auf welche Punkte legst du am meisten Wert – auf Akku und Reichweite, Leistung, Fahrgefühl oder Optik?

Wer sich vorher nicht mit solchen Fragen beschäftigt, läuft Gefahr, ein ungeeignetes Bike zu fahren oder es nicht unter realen Bedingungen zu testen, was wiederum zu Fehlkäufen führen kann.

Probefahrt mit dem E-Bike: Welche Bike-Art soll es sein?

Vor der Probefahrt solltest du dich damit beschäftigen, welcher E-Bike-Typ für dich geeignet ist. Genau wie bei herkömmlichen Fahrrädern unterscheidet man auch bei E-Bikes bzw. Pedelecs zwischen verschiedenen Arten:

  • City-E-Bike für Fahrten in der Stadt
  • Trekking-E-Bike für Stadt, Land und leichtes Gelände (Wald, Feld)
  • E-Rennrad für schnelle Fahrten auf glatten Straßen
  • E-Mountainbike (Hardtail ohne Federung hinten, Fully mit Federung vorn und hinten) für actionreiche Offroad-Erlebnisse
  • E-Crossbike, die Mischung aus E-Trekking- und E-Mountainbike, für sportliche Erlebnisse überall
  • E-Gravelbike für effiziente und komfortable Fahrten auf allen Untergründen und bei allen Bodenbeschaffenheiten
  • S-Pedelec, das Kleinkraftrad für noch schnellere und weitere Fahrten

Bevor du ein Fahrrad erkundest, das später nicht auf deine Bedürfnisse ausgerichtet ist, solltest du dir im Vorfeld überlegen, ob du für Trekking (längere Touren), schnelle Fahrten auf Straßen oder sportliche und actionreiche Erlebnisse im Gelände gewappnet sein willst. Bedenke dabei, auf welchen Untergründen du überwiegend fahren wirst.

Bei deinem persönlichen E-Bike-Test solltest du überprüfen, ob der gewählte Typ wirklich zu dir passt. Bei Unsicherheiten solltest du infrage kommende Fahrradtypen gegeneinander antreten und dich vom Händler deines Vertrauens beraten lassen.

Probefahrt mit dem E-Bike: Was soll der Motor können?

Das Herzstück eines jeden Pedelecs ist sein Motor. Er entscheidet über Effizienz, Fahrgefühl und Performance des Bikes auf verschiedenen Ebenen. Grundsätzlich wird zwischen drei Motortypen unterschieden: dem erschwinglichen Frontmotor, der am vorderen Laufrad sitzt, dem Mittelmotor am Tretlager, der ein gewohntes Fahrgefühl erzeugt, und dem langlebigen Heckmotor am hinteren Laufrad. Alle Motorentypen bringen Vor- und Nachteile mit sich.

Darüber hinaus unterscheiden sich E-Bike Motoren in Hinblick auf das maximale Drehmoment und den maximalen Antrieb. Damit entscheidet der Motor auch mit darüber, ob das Fahrgefühl eher harmonisch oder kraftvoll ist. So bietet die Bosch Active Line zum Beispiel eine sanfte Unterstützung, die perfekt für Ausflüge in der Stadt sind, während die Bosch Performance Line für ausgedehnte Touren und schnelle Fahrten konzipiert wurde.

Nach ihrem Studium der Literaturwissenschaften widmet sich Luisa nun der Sonderpädagogik, wobei ihr Schwerpunkt auf der emotionalen und sozialen Entwicklung liegt. Ihrer Liebe zum Schreiben und zum Sport kann sie als Redakteurin für Bikes.de weiterhin nachgehen. Wenn sie nicht gerade am Studieren und Schreiben ist, trifft man sie zum Wandern, Joggen und Radfahren irgendwo im Wald an. Für Luisa ist das Fahrrad ein umweltfreundliches Fortbewegungsmittel, ein Sportgerät und ein tolles Fahrzeug, um Natur zu erleben und die Welt zu entdecken. Am liebsten ist sie mit ihrem Trekkingrad oder ihrem Mountainbike unterwegs.

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